YAYA Community Guidelines

Wir wollen bei unseren Veranstaltungen Orte schaffen, die möglichst sicher sind, und möglichst frei von Diskriminierung.

Das bedeutet, dass sich alle einzelnen Personen in diesen Räumen mit dafür verantwortlich fühlen, achtsam zu sein und Diskriminierungen zu vermeiden. Um das zu erreichen, haben wir Grundregeln aufgestellt, an die wir uns gemeinsam halten wollen. Diese Regeln sind Grundlage, um an unseren Veranstaltungen teilzunehmen. Wenn du dich nicht mit unseren Community Guidelines identifizieren kannst, wirst du dich wahrscheinlich auch auf unseren Events nicht wohlfühlen. Bitte bedenke das und überlege dir, ob du dann wirklich kommen möchtest.

Unsere Community Guidelines sind vor allem dafür da, damit du mit bestimmten Themen einen Check in mit dir selbst machst. Erst wenn wir unsere Wirkung in einem Raum verstehen, können wir in eine achtsame Interaktion untereinander gehen.

Seid freundlich zueinander, aber auch zu euch selbst!

Ein liebevoller und freundlicher Umgang mit uns selbst kann eine gute Grundlage dafür sein, wie wir mit den Personen unserer Umgebung umgehen, auf sie eingehen und uns in sie hineinversetzen können. Lasst euch gegenseitig aussprechen und hört zu. Seid offen für andere Meinungen und versucht freundliches und konstruktives Feedback zu geben. Freundlichkeit beginnt schon mit den kleinsten Dingen. Beispiele: Personen freundlich anschauen, vielleicht mal an der Theke vorlassen, nach ihren Pronomen fragen, nicht direkt persönliche Fragen stellen ohne eine Basis vorher zu haben..

Gemeinsame Verantwortung

Wir möchten explizit klar machen, dass es unser allgegenwärtiges Ziel ist, für Gerechtigkeit, Reparationen, Respekt, und gegen Diskriminierung und Unterdrückung zu kämpfen. Das bedeutet für uns, dies auch in unseren Räumen aktiv umzusetzen, indem wir für uns selbst und für unsere Communities Verantwortung übernehmen.

Diskriminierung ist ein Bestandteil unserer Gesellschaft und wir alle müssen viele Dinge entlernen, die uns uns lange vorgelebt wurden. Auf Diskriminierung aufmerksam zu werden ist ein Prozess, und in diesem Prozess Fehler zu machen ist normal. Der Umgang mit den Fehlern ist das wichtige, nicht keine Fehler zu machen!

Es ist uns also wichtig, dass sich alle aktiv am Lernprozess beteiligen und sich Fehler auch eingestehen. Wenn etwas so nicht gemeint war, kann es trotzdem einen bestimmten, nicht intendierten Einfluss haben. Für uns ist es wichtig, betroffenen Personen erstmal zuzuhören. Das ist so, weil diskriminierende Mechanismen oft unsichtbar sind, für Leute, die von der Diskriminierung nicht betroffen sind. Sich Fehler nicht einzugestehen, sich nicht möglicherweise zu entschuldigen, wird nicht geduldet.

Raum einnehmen

Sei achtsam, wer mit dir im Raum sitzt und viel spricht, wer eher weniger. Wenn du merkst, dass du oft und viel redest, versuche einen Schritt zurückzutreten, andersherum genau so.

Mache dir einmal klar, ob du in irgendeiner Form bei bestimmten Themen privilegiert bist. Wenn dem so ist, dann sei dir deiner eigenen Privileg(ien) bewusst und versuche, diese zu nutzen, um deinen Raum eventuell Menschen zu geben, die eher im Fokus stehen sollten.

Du wirst merken, wie dir dieses Bewusstsein dabei hilft, andere Ansichten und Sichtweisen von verschiedenen marginalisierten Communities besser nachvollziehen und sehen zu können.

Achte auf deinen Sprachgebrauch

Versuche, so zu sprechen, dass das, was du sagst, für alle verständlich sein kann. Vermeide akademische Wörter oder versuche, diese nebenbei zu erklären oder zu umschreiben. Wir möchten Akademisierung in keiner Weise verurteilen o.ä. In dem ein oder anderen Raum, ist dieser Sprachgebrauch natürlich angebracht, auch bei YAYA. Es ändert jedoch nichts daran, dass es bis zu einem gewissen Grad auch ausschließend sein kann. Sprachgebrauch ist aber auch eine Sache, die sich in uns fest verankert. Wenn du also akademische Wörter benutzt, kannst du sie im selben Satz auch kurz in einfache Sprache übersetzen.

Bedenke, dass Sprache sehr gewaltsam sein kann und achte darauf, dass deine Wortwahl keine Trigger-Warnungen benötigt. Versuche auch, nicht für ganze Gruppen zu sprechen, selbst wenn du selbst Teil einer solchen Gruppe bist. Konzentriere dich auf deine eigenen Erfahrungen und Verantwortlichkeiten und vermeide es, für andere zu sprechen

Sei Teil der Community

Wenn du dich in irgendeiner Form aktiv beteiligen kannst, melde dich gerne bei uns. Wir freuen uns zum Beispiel über Menschen, die in verschiedene Sprachen übersetzen können, Gebärdensprache können, sich mit Awareness auskennen und so weiter. Das ist aber keine Voraussetzung. Wir offen für deine Ideen, wie du dich aktiv einbringen kannst.

Nacktheit

Es macht einen klaren Unterschied, ob Cis-Männer* sich im öffentlichen Raum oberkörperfrei bewegen oder ob dies Personen tun, die von Sexismus betroffen sind. Dieser Unterschied ist nicht nur gesellschaftlich, sondern auch rechtlich festgelegt. Daher gilt auf unseren Veranstaltungen: Solange wir nicht alle vor dem Gesetz gleichgestellt sind, behalten wir alle unsere Kleidung an. Wir behalten es uns vor, euch von unseren Veranstaltungen sonst auszuschließen.

*Ein Cis-Mann ist eine Person, der bei ihrer Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, die sich als Mann identifiziert, und dieses Geschlecht auch lebt.

Sei offen dafür, dass Kinder dabei sein können

Wir möchten diesen Raum altersunabhängig öffnen. Das bedeutet auch, dass bei bestimmten Veranstaltungen Kinder anwesend sein können. Habe Verständnis dafür, dass Kinder willkommen sind vor allem so zu sein, wie sie sind, was auch immer das mit sich bringt.

Frag nach

Lasst uns gemeinsam normalisieren, dass es ok ist, nachzufragen. Entscheidungen oder Handlungsweisen anderer verstehen zu können funktioniert nur dann, wenn wir nicht einfach von etwas ausgehen, sondern nachfragen.

Teile dein Wissen mit uns

YAYA ist ein gemeinnütziger Verein und ein non-profit Netzwerk. Das bedeutet, dass wir als kleine Gruppe von Community-Organisor_innen diese Arbeit zum größten Teil unbezahlt machen. Wenn du uns dabei unterstützen kannst, diese Community mitwachsen zu lassen, freuen wir uns sehr. Wir freuen uns immer über konstruktives Feedback, das uns hilft intersektional gedachte, queerfeministische Arbeit voranzubringen!

Aneignungen

Wir behalten uns vor, Personen, die sich sichtbar anderer Kulturen bedienen (Beispiele wären Dreadlocks tragen als weiße Person, Aneignung von Sprache..) von unseren Veranstaltungen auszuschließen. 

Für unsere digitalen Veranstaltungen gilt:

Bitte schalte die Kamera an. Gerade zum Schutz der anderen ist es wichtig zu wissen, wer „wirklich“ hinter der Kamera sitzt. Stell dein Mikrofon auf stumm, wenn du nicht sprichst. Mache nicht ohne Einverständnis der anderen Teilnehmenden Bilder oder Aufnahmen.